Der Klassenlehrer

Der Klassenlehrer begleitet die Schüler durch 8 Schuljahre im Hauptunterricht. In dieser Zeit entsteht eine feste Bindung zwischen Lehrer und Schülern, die das gegenseitige Vertrauen fördert.

Niederspree Kleinvermessung

Mi., 18.04.12: Längenmessen mit der Dreimeterlatte und erste Winkelmessungen mit dem Theodolithen

Am heutigen 3.Tag unseres Vermessungspraktikums kamen sowohl der Theodolit, als auch die Dreimeterlatten zum ersten Mal zum Einsatz. Dabei war (gerade bei der Längenmessung) auf Genauigkeit zu achten: Mit der sogenannten „Libelle" (kleine Wasserwaage) wurde darauf geachtet, dass die 3m-Latte waagerecht ist, durch das Lot sollte auch das Messen auf abschüssigem Gelände genau bleiben – zumindest in der Theorie.

Nach stundenlangem Messen quer durch Brennnesseln, Dornensträucher und sogar bis in den mit Brandkalk verseuchten See hinein gelangten wir schließlich zu zwei verschiedenen Ergebnissen, die über 10 Meter auseinander lagen. Aber wo lag nur der Fehler?

Im weiteren Tagesverlauf hatten wir dann noch das Vergnügen, ein paar Winkel mit dem Theodolithen zu messen. Abgesehen von ein paar Problemen mit Nachkommastellen und verschiedenen Fernrohrlagen verlief das schon deutlich erfolgreicher: Die Addition der Winkel ergab genau 180°. Pures Anfängerglück?

Leider habe ich mir bereits am dritten Tag einen dicken Schnupfen eingefangen. Zudem sind bereits ein Taschenrechner, ein Geo-Dreieck und eine Socke abhanden gekommen.

Fr., 20.04.12: ...und noch immer erkältet!

Aufgrund meiner immer noch anhaltenden Erkältung blieb ich heute Vormittag komplett im Bett – und verpasste dabei das ganze schöne Wetter.
Nach dem Mittagessen machte ich mich wieder auf die Beine. Da das Internet gestern plötzlich abgeschaltet worden war, machten Marcel und Ole das, was sie immer getan hatten, als das Internet noch nicht existierte: einen Staudamm bauen.

Interessiert beobachtete ich sie dabei, wie sie einen Pfahl nach dem andern in das Wasser stießen, das hinter dem Staudamm deutlich klarer wurde (offensichtlich wurde der Brandkalk heraus gefiltert?).

Um 15:00 begannen wir schließlich mit einem ganz neuen Teil unseres Praktikums: der Kleinvermessung. Nachdem wir nun den groben Aufbau unseres Gebietes erfasst hatten, war es wichtig, die Details wie Schloss und Unterstand einzubauen. Mit einer Fluchtstange markierten wir die Ecken des gewählten Objektes und versuchten nun, mit dem sogenannten Winkelprisma sowohl die neue Fluchtstange, als auch die beiden nächsten zu erfassen. Dann zeigte das Lot, das an dem Winkelprisma hing, genau auf den Punkt, von dem aus es rechtwinklig zur Fluchtstange an der Objektecke ging. Schließlich konnten mit dem Maßband die entsprechenden Strecken gemessen werden.

Kaum hatten wir unser Maßband ausgelegt, fing es aber auch schon zu gewittern an: Durch Marcels und Oles Staudamm stieg der Wasserpegel des Baches schlagartig an, unsere neu gebaute Brücke wurde von den tosenden Fluten beinahe hinfort gerissen. Zum Glück konnten wir uns noch rechtzeitig ins Haus retten und mussten (leider, leider!) eine Zwangspause einlegen. Perfekt für ein kleines Konzert auf dem komplett verstimmten Klavier im Fernsehraum!

ls das Gewitter nach dem Abendessen schließlich aufgehört hatte, konnten wir unsere Kleinvermessung noch bis 19:30 fortsetzen.

Sa., 21.04.12: Weitere Kleinvermessungen

Nach einer mal etwas längeren Nacht („Ausschlafen" bis 8:00) und einem ausgiebigen Frühstück beschäftigte sich unsere Gruppe heute hauptsächlich wieder mit der Kleinvermessung: Diesmal stand die Strecke zwischen den Fluchtstangen G-P-O-M auf dem Programm. Da es leider wieder mal Probleme gab (etwa mit dem völlig verhedderten Maßband), wurden wir bis zum Abend noch nicht mit dieser Arbeit fertig. Morgen ist ein neuer Tag!

Leider machen die Krankheiten auch vor dieser Klassenfahrt nicht halt: Heute mussten 2 Schüler_innen krankheitsbedingt nach Hause abreisen, 2 andere sind gar nicht erst mitgefahren. Viele hat eine Erkältung erwischt, so auch mich, der ich hier verschnupft und voller lästiger Kopfschmerzen meinen Bericht schreibe.

Aber all das ist mir in diesem Moment relativ egal: Schließlich ist Borussia Dortmund soeben zum 2. Mal in Folge Deutscher Fußballmeister geworden! Jetzt werde ich mir das Spiel gleich noch mal anschauen und mich dann zu den anderen vor's Lagerfeuer „chillen".

Mi., 25.04.12: ...und das Zeichnen beginnt!

Nachdem wir gestern die letzten Messungen abgeschlossen hatten, konnte heute endlich das Zeichnen beginnen. Da wir aber keine technischen Hilfsmittel wie Scanner oder Kopierer zur Verfügung hatten, mussten alle Kartenteile zunächst im Maßstab 1:1000 (bzw. bei kleinen Ausschnitten auch 1:500 oder 1:250) sorgfältig per Hand vervielfältigt werden. Durch die vielen Maße zog sich dies sehr hin, sodass wir erst nach dem Mittagessen mit unserer persönlichen Niederspree-Karte (Maßstab 1:1000) beginnen konnten. Das Zusammensetzen der einzelnen Kartenteile erinnerte sehr an ein Puzzle-Spiel, nur dass leider nicht immer alle Teile zusammen passten...

Um 18:00 wurde unsere Arbeit schließlich durch das Abendessen unterbrochen - und danach auch erst mal nicht weiter fortgesetzt. Stattdessen verausgabten wir uns bei einer schönen Partie Fußball -  die leider in einem horrenden Wadenkrampf endete.

Do., 26.04.12: Der letzte Arbeitstag

Zum letzten Mal ging es heute zum Zeichnen in den Arbeitsraum. Es ging nun darum, unsere Karte der Wege und Gebäude rund um Schloss Niederspree fertig zu stellen.

Während des Zeichnens wurde deutlich, dass einige Dinge nicht so vermessen worden waren, wie geplant. Es fehlten viele Maße, auch Ungenauigkeiten waren vorhanden. So mussten wir uns doch ab und an auf unseren Instinkt verlassen und Wege dahin zeichnen, wo wir sie vermuteten. Gerade das Zeichnen des Schlosses bereitete große Schwierigkeiten, da dieses nicht rechtwinklig, sondern ziemlich verwinkelt gebaut worden ist. Schließlich stellte sich heraus, dass die Karte, die entstand, tatsächlich etwas Ähnlichkeit mit der Karte hatte, die ich direkt nach unserer Ankunft gezeichnet hatte.

Am Ende haben wir 10 wunderschöne Tage auf Schloss Niederspree verbracht, hatten das beste Wetter in ganz Deutschland und viel Spaß – auch wenn die Freude durch viele kleinere und größere Krankheiten getrübt wurde.

Es ist allerdings anzumerken, dass es sich bei Niederspree offiziell keinesfalls um ein Schloss handelt, sondern nur um ein Herrenhaus mit schlossähnlichem Charakter.

Jasper Witkowski

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